Am 18. und 19. Juli kamen alle auf Ihre Kosten. Gäste, Musiker, Veranstalter, Jury, Sponsoren und Schirmherren kamen aus dem Staunen nicht heraus.
Den Samstag gestaltete ein Bandwettbewerb, hier waren acht Bands aus vielerlei Bereichen wie Rap, Punk, Rock über Heavy bis zu Fusion zu hören. Außer Konkurrenz heizten zum Opening „Blues Ex and the virgin Horns“ ordentlich ein. Gegen Mitternacht hatte sich die dreiköpfige ehrenamtliche Jury, welche aus Musikproduzent Christian Vaida, Veranstalter und Musiker Siggi Schwarz und freier Journalist für HZ und Noise Online Jens Eber bestand, entschieden. Eine große Anzahl Besucher waren extrem auf die Ergebnisse gespannt.
Auf den ersten Platz wählte die Jury „Van Holzen“, jedoch konnten die drei 15 und 16 Jahre alten Ulmer, den von der Heidenheimer Volksbank ausgestellten Scheck in Höhe von 1000 Euro nicht mehr entgegen nehmen. Sie mussten weiter zum nächsten Event nach Mannheim. Die Jugendlichen gaben sich bei ihrem Auftritt in keiner Weise unsicher und hatten eine große Spielfreude. „Scaraneo“ aus Heidenheim hatte sich den zweiten Platz erspielt - 500 Euro gesponsert vom Selbständigen Bund „Gerstetten hat’s“. Das Quartett gab tanzbare Beats mit starken Hiphop-Elementen mit einer Mischung aus harten Gitarren zum Besten. Die Band „Emyrox“ aus dem Raum Heidenheim ergatterte sich den von der Gemeinde Gerstetten gestifteten dritten Platz in Höhe von 300 Euro. Sie begeisterten mit trendigem deutschen Pop-Rock. Auch die restlichen Bands mussten sich nicht verstecken. Die vier Jungs der Gerstetter Punkband „Lärmsucht“ starteten den Wettstreit gefolgt von der Dunstelkinger Band „To a HighDegree“. Der 17jährige Songwriter Christian Balog aus Mühlacker wurde kurzfristig von seiner Band im Stich gelassen. Er machte aus der Not eine Tugend und stellte kurzerhand auf einen Solo-Auftritt um. Dem noch nicht genug, gab es ein Technikproblem und er spielte professionell minutenlang ohne Verstärkung. Alternative Rock konnte man von den Heidenheimern „The Pooles“ hören. Es war deutlich zu spüren, dass sie Musik mit Leib und Seele machen. Den weitesten Weg hatten die jungen Studenten aus Köln „Crunchy Mama“. Auf hohem technischem Niveau präsentierten sie kopflastigen Jazzrock. Unbedingt müssen die Künstler genannt werden, welche während den Umbaupausen außer Konkurrenz ihre Musik zum Besten gaben. Dies waren Freddy Schulz, Max Palzer, das Bodhran-Project und Glasmost. Auch das spontane Gastspiel des Ulmer Beatbox-Künstlers „Kenny B.“, welcher nur mittels Stimme, Mund und Mikro coole Rhythmen imitierte war ein Erlebnis. Trotz Debüt gab es keine massiven Ausfälle und es wurde bis in die frühen Morgenstunden ausgelassen gefeiert.
Die zahlreichen Gäste wurden an beiden Tagen musikalisch verwöhnt, aber auch kulinarisch. Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass den Helfern des Musikvereins Gerstetten auch das leibliche Wohl der Gäste wichtig war. Beim eingespielten Team gab es kaum Wartezeit. Bei Dämmerung mussten schon Getränke und Krüge nachbestellt werden. Das Orga-Team Wolfi, Jürgen und Basti schwankten zwischen Ungläubigkeit und Begeisterung über den Anklang dieses zweitägigen Festivals. Der zweite Tag startete mit ausgeruhten Helfern, welche das Gelände für den Gottesdienst im Grünen und alles weitere präparierten. Mit kurzer Unterbrechung wegen einem Gewitter konnten alle Bänke und Tische planmäßig gestellt werden. Vor dem Gottesdienst tauchten schon die ersten Musiker zum Soundcheck auf. Reichliche Besucher ließen es sich nicht nehmen und lauschten Pfarrer Hans-Ulrich Bosch und seinem Team. Ganz dem Event entsprechend, umrahmte den Gottesdienst ein spezieller Posaunenchor aus Jugendlichen des ganzen Bezirks. Nur ein paar Schritte weiter hatten sich schon die „Blechkannen“ auf der Nebenbühne platziert und spielten direkt nach dem Gottesdienst zum Frühschoppen auf. Der youtube-Star Christian Grässlin ließ es sich nicht nehmen und gab ein Gastspiel bei den „Blechkannen“. Der Tag der Blasmusik hatte seinen Auftakt genommen. Dieser sollte auch nicht abbrechen, bis die Jugendkapelle des Musikvereins Gerstetten zum Ausklang spielte. Den Stimmungswettbewerb bestritten vier verschiedene Formationen. Den Startschuss gab die Kapelle „Junges Fieber“. Basti Jäger kündigte sie an mit den Worten: „jung waren sie bei Gründung, aber das tut der Musik keinen Abbruch“. Gefolgt von dem Trio „die Fexer“ - die wahrscheinlich kleinste Blaskapelle der Welt. Das Trio aus der Oberpfalz besteht aus zwei Jungs und einem Mädel, welche von Basti als „Gaudi-Blasmusik“ angekündigt wurden. Stimmen aus dem Publikum sagten: „die haben Feuer unterm Hintern!“ Die Fexer selbst versteckten ihren Dialekt nicht und gaben sich sehr selbstbewusst. Die Konkurrenz schlief nicht und so gaben „Pig 7“ zahlreiche Eigenkompositionen zum Besten. Zum Abschluss des Stimmungscups trat die Jugendkapelle des Musikvereins Dunstelkingen auf. Die Jugendkapelle war führerlos, ihr Dirigent war leider erkrankt, was jedoch ihrem Spielspass keinen Abbruch tat.
Während die Kapellen spielten konnten die Zuhörer ihre Stimme für ihren Favoriten abgeben. Zur Übergabe des Preises, welcher von Königsbräu gestiftet wurde, hatten sich Kultusminister Andreas Stoch (MdL) und Geschäftsführerin von Königsbräu Christiane Majer-Allgeier angekündigt. Die Gäste waren schon sehr gespannt, wer wohl den Stimmungscup gewinnen wird. Hier war dann das Ergebnis doch eindeutig und der Preis, ein bezahlter Auftritt bei Königsbräu konnte dem stolzen Trio „die Fexer“ übergeben werden. Original-Ton Stoch: „Jugend und Musik ist gleich Gerstetten … und das Festival muss nächstes Jahr unbedingt wieder an diesem herrlichen Ort stattfinden…“
Während der Rede von Vorstand Stefan Szabo bedankte er sich beim Skiclub für die freundliche Aufnahme im Skizentrum Greuth und für die tatkräftige Unterstützung. Der Musikverein hofft dass es eine Fortsetzung geben wird, wie auch die Besucher. Diese nannten das Festival „das beste Fest in Gerstetten und Umgebung“ und „das war längst fällig“ und „ich will nächstes Jahr wiederkommen“.
Ein großer Dank geht an die Organisatoren Wolfgang Berger, Jürgen Berger, Sebastian Jäger und das große helfende Team drum herum. Dem Skiclub, wie auch dem Schlicker (am Samstag gab es Schlicker-Pizza) sei auch Dank gesagt. Der Musikverein Gerstetten hofft dass es keine einmalige Veranstaltung war.