Am frühen Sonntagmorgen des 22.05. -quasi mitten in der Nacht- machte sich die Jugendkapelle des Musikvereins Gerstetten nach Beladen des Hängers und Busses auf den Weg nach Italien in die Toskana. 1. Ziel war ein Hügel samt Villa und Olivenberg unweit von Chianni, auf dem wir dank der Ulmer Familie Wilken für die nächsten fünf Tage unser Lager errichten konnten. Die ersten zwei Tage in Chianni verbrachten wir mit Proben und Arbeiten im Olivenberg. Während uns das Wetter am Montag durch Starkregen und Wind noch Sorgen machte, zeigte sich der Himmel die restliche Woche meist sonnig und wolkenlos.
Nach dem Hacken und Düngen der Olivenbäume ging es dann am Dienstagabend zu unserem 1. Konzert ins „Locanda delle streghe“ nach Chianni. Dort hatten wir die Möglichkeit unsere Konzertperformance, vor unserem wichtigsten Auftritt in Italien, noch einmal live zu üben. Nach einem aufschlussreichen Auftritt, der uns noch einige Engpässe zeigte, aßen wir alle in der Pizzeria zu Abend bevor wir mit dem Bus wieder den Weg zurück zur Villa antraten. Am Mittwoch gab es gleich ein Highlight unserer Reise: es ging zum Meer. Unser Busfahrer Paule brachte uns in einer Stunde über holprige Straßen, die wohl schlechter als die Heldenfinger Feldwege waren, zum Luftlinie circa 30 km entfernten Meer. Schwimmen konnten wir aufgrund der "unterirdischen" Strömungen zwar nicht, aber der eine oder andere traute sich zum Planschen doch ins kalte Wasser. Wir entspannten uns hervorragend. Nach diesem spaßigen Vormittag ging es auf den anliegenden Campingplatz und nach einem leckeren Mittagessen bot sich für alle Dauercamper wohl ein sehr lustiges Schauspiel. Circa 30 Musiker starteten eine Duschaction um sich in sechs Duschen für das Konzert in Volterra zu richten. Als wir nach zwei Stunden Fahrt im mittelalterlichen Ort Volterra ankamen hatten wir noch etwas Zeit um die engen Gassen und Kirchen zu erkunden und einen Kaffee zu trinken. Sobald unser Hänger den Weg durch die engen Gassen hoch zur Piazza dei Priori geschafft hatte ging es ans Ausladen der Instrumente. Das Konzert dort war ein voller Erfolg und steigerte die Stimmung und unsere Motivation für das anstehende Rückkehrkonzert ungemein. Bevor es mit dem Bus zurück nach Chianni ging bot sich noch ein Gruppenbild und eine kurze Gesangseinlage vor der untergehenden Sonne in Volterra an. Auch die lange Rückfahrt gestaltete sich nicht langweilig, da das Mikrofon im Bus wie schon die Tage zuvor fleißig für Reden, Ansagen und Interviews genutzt wurde. Den letzten Abend am Hügel ließen wir am Lagerfeuer mit Gitarre und Liedern ausklingen, bevor der nächste Vormittag dem Aufräumen gewidmet wurde. Wir mussten in Chianni alle Zelte abreißen um weiter nach Siena zu fahren. Dank eines super Arbeitsplans von Basti und unserer Zusammenarbeit als Team, ging es mit der Arbeit zügig voran und wir konnten nach einem Gruppenbild vor der Villa und dem Olivenberg zur Mittagszeit nach Siena aufbrechen. In Siena bezogen wir unser Hotel und machten uns am späten Nachmittag auf, um die Stadt samt der berühmten Cattedrale di Santa Maria Assunta und die Piazza del Campo zu erkunden. In kleinen und größeren Gruppen aßen wir in der Stadt zu Abend und genossen den Blick über das nächtliche Siena. Am nächsten Morgen hieß es dann ein letztes Mal Koffer packen um sich danach nochmal in die Stadt zu begeben. Einige unserer Truppe bestiegen den Glockenturm an der Piazza del Campo von dem man eine schöne Aussicht über ganz Siena hat, während der Rest von uns auf dem Platz Eis aß und Kaffee trank. Vor der Abreise nach Deutschland genossen wir nochmal das leckere italienische Essen und machten uns dann gegen 13 Uhr auf den Heimweg. Die lange Fahrt war wie gewohnt unterhaltsam und mit allerhand Attraktionen gespickt. Gegen zwei Uhr nachts erreichten wir Gerstetten, das uns sofort die Sonne Italiens vermissen ließ, denn aufgrund von Hagel und Regen mussten wir das Gepäck in der Busgarage des Busunternehmens ausladen. Nach der langen Fahrt fielen alle Musiker zu Hause sicher sofort in ihre Betten um sich vor dem anstehenden Rückkehrkonzert auszuruhen. Nach dieser grandiosen Konzertreise, die uns viele tolle Erinnerungen und Erlebnisse beschert hat, bleibt uns nun nur noch danke zu sagen. Ein riesiges Dankeschön geht an unseren tollen Jugendleiter Alex Szabo. Er hat einen Großteil der Reise organisiert und eine Woche lang die Verantwortung für uns getragen. Auch unserem Dirigenten Basti Jäger gilt ein großer Dank, der uns koordinierte und trotz nervenaufreibenden Proben immer seine Motivation behielt. Auch ohne Küchenteam geht auf so einer Reise natürlich gar nichts. Wir hatten das große Glück mit Wolfi, Jürgen, Lorenz, Juju und Isi immer top versorgt zu sein. Jan und Andi leiteten als Dozenten die Registerproben. Sogar eine private Dolmetscherin hatten wir mit Laura mit dabei, die die eine oder andere Situation, sowie unser Konzert in Volterra rettete. Große Hilfe waren auch Vetter und seine Anna, sowie Sibylle die uns mit Rat und Tat zur Seite standen. Und zu guter Letzt natürlich Familie Wilken, die uns ihr Anwesen als Aufenthaltsort zur Verfügung gestellt hat. (geschrieben von Verena Karle)
Die Jugendkapelle vor der Villa und dem Olivenberg in Chianni