Am vergangenen Wochenende (23. - 25.09.2019) feierte Erpfenbrass ihr zehnjähriges Bestehen mit allen Freunden am Gerstetter Flugplatz. Es war ein Feuerwerk an toller Blasmusik, das Summer Brass Festival. Dieses Fest musste einfach in Gerstetten stattfinden, da eben hier auch alles begann. Ein Jahrzehnt Erpfenbrass das ist schon krass. Ganz harmlos und ohne Hintergedanken begann alles bei einer Geburtstagsfeier und dem „Böhmischen Traum“. Langsam erst wurde es professionell. Inzwischen besitzen die Erpfenbrasser Sebastian Jäger, Jan Jäger, Andreas Schmid, Christoph Konnerth, Christian Grässlin und Markus Ambrosi für ihre Ausrüstung einen Anhänger und fahren mit dem Bandbus zu ihren Auftritten.

Zur Einstimmung ins Zehnjährige begann am Freitagabend die Party am Airport mit Erpfenbrass XXL. Danach gehörte die Bühne Vlado Kumpan, dem begnadigten, slowakischen Trompeter und seinen Musikanten. Die Halle war voll besetzt mit begeisterten Besuchern. Die Stimmung war grandios, der Airport bebte. Vlado Kumpan und seine Musikanten bewiesen, dass man auch mit Polkas und Walzern eine Halle rocken kann. Sie sorgten für eine klasse Stimmung und zeigten bis zum Ende ihres fast vierstündigen Auftritts keinerlei Müdigkeit. Faszinierend waren die Musiker, welche die höchsten Tonlagen ihrer Instrumente mit absolut sicherer Intonation darboten. Soloeinlagen setzten bestechende Glanzlichter. Wenn man sie beim Spielen beobachtete, sah alles so leicht und mühelos aus, zumal sie auch auf der Bühne miteinander scherzten und sich musikalische Duelle lieferten. Vlado Kumpan war der Höhepunkt des Abends.

Max Palzer übernahm danach all die gutgelaunten Fans weit nach Mitternacht und rockte mit seiner Band die Bar bis in die frühen Morgenstunden. Ein toller Abend. Es war zugleich der 30. Geburtstag von Sebastian Jäger, der laut seinem Bruder Jan sich jedes Jahr wie ein kleines Kind darauf freut, sich an diesem Tag jede Menge Gäste einzuladen. Und sie alle kommen immer wieder gerne. Sie sind längst wie ein Netzwerk über die ganze Welt verstreut. Er macht freudig für und mit seinen Freunden Musik und feiert gerne mit ihnen bis in die Puppen. Er war auch am Freitagabend dankbar und zufrieden, dass alles so friedlich und schön verlief und er mit seinen Musikern die Leute begeistern konnte. Ein toller Geburtstag.

 

Die Blechos begannen am Samstagabend recht temperamentvoll bevor Erpfenbrass dann ihre neue CD, die dritte, vorstellten. In ihren coolen, bunten Anzügen präsentierten sie ihre neu aufgenommene Musik. Die letzten zehn Jahre sind regelrecht verflogen und doch ist viel passiert, allein schon, was sie zusammen alles erlebten. Sie lieben es Musik für sich selbst, aber vor allem für ihre Fans zu machen. Die Erpfenbrasser spielen professionell und leidenschaftlich, sie geben immer alles. Mit ihrer Energie und guten Laune stecken sie sogleich auch das Publikum an. Warmer, klarer Sound, lässige Rhythmen, vielstimmige Bläsersätze, die Bandbreite geht dabei von Jazz über Rock hin zu Funk und klassisch, europäischen Volksmusik.

 

Mit viel Souveränität gingen sie auch bei ihrer dritten CD wieder ans Werk. Den groovenden Mix scheinen sie zu mögen. Andreas Schmid schrieb einige neue Songs. Neu mit dabei ist der Erpfen-Chor, der auch am Samstag auftrat. Auch wenn man kein ganz großer Jazzfan ist, man wird es beim Zuhören der sechs Vollblut-Musiker. Bis auf Sebastian Jäger haben alle ihre Instrumente studiert. Er ist wohl ein Naturtalent. Alle sind inzwischen ehrenamtliche Dirigenten, spielen in verschiedenen Bands und geben im Musikunterricht ihr Können weiter. Sobald sie aber eine Bühne betreten und ein Instrument in Händen halten, jeder spielt mehrere, sind sie nicht mehr zu bremsen. Eine glücklich verschwitzte Band verlässt dann nach jedem Konzert die Plattform. Mit einer Mischung aus sämtlichen Musikrichtungen verstehen sie ihr Publikum zu begeistern. Vor allem die jungen Leute stehen schon beim ersten Song auf den Tischen, lassen sich mitreißen, klatschen im Takt und singen mit, wann immer es geht. Die Meute muss toben, wenn die Band die Bühne betritt, so Sebastian Jäger, dann springt der Funke sofort über. Die Faszination scheint magisch, sie spielen den „Erpfenbrasser Traum“.

Am Sonntag fand ab 10 Uhr beim Gasthaus zum Ochsen in Heldenfingen ein Frühschoppen mit Blasmusik statt. Es spielten die Erpfenhauser Dorfmusikanten, das Elterwälder Blech und weitere attraktive Bands. Die Besucher saßen in fröhlicher Stimmung unter ihren Sonnenschirmen. Sie genossen das herrliche Wetter, die zünftige Musik, die nur von scherzhaften Erzählungen unterbrochen wurde, die jeden zum Lachen brachten.

Es wurden drei unvergessliche Tage, wobei alles passte, angefangen beim Wetter, der tollen Stimmung, der genialen Musik bis hin zu den Helfern, die rund um die Tage ihr Bestes gaben. Der Gerstetter Musikverein stand auch hier zusammen und unterstützte Erpfenbrass mit vollem Einsatz. Sie sind zufrieden und stolz auf „ihre Jungs“ nicht nur beim Zehnjährigen.

(geschrieben von Elisabeth Ablasser)